Nicole in Norwegen |
Freitag, 18. Juli 2008
Der Umzug
nicole_i_norge, 19:58h
Der Stress, den so ein Umzug immer mit sich bringt wollte in den letzten Tagen kein Ende nehmen und dazu kam noch, dass anscheinend alles schief zu laufen schien. Ich rief im Büro meinen Chef Arthur an, um zu wissen, wie das mit der Schlüsselübergabe etc. so sei. Keinen erreicht. E-Mail geschrieben. Keinen erreicht. Zwei Tage vor unserem Umzugstag stellte sich dann heraus, dass sowohl Arthur, als auch die Frau, die die Schlüssel für die Wohnung hatte, im Urlaub waren. Also verschob sich der ganze Umzug um weitere zwei Tage nach hinten und dann ging’s endlich los.
Manchmal greift das Schicksal auch ein. So kam es dann, dass wir am Sonntag, 13.07.2008 natürlich bedeutend mehr Umzugshelfer hatten (danke dafür an dieser Stelle nochmal) und das die Straßen ziemlich leer waren. Jan hatte einen Anhänger gemietet – XXL, 4m lang. Wir dachten beim Mieten daran, dass man maximal nur ein Mal fahren kann, deshalb lieber den Größeren mieten, als dann nachher die Sachen nicht mehr unterzubekommen. Jan und ich dachten nicht daran, diesen Anhänger jemals voll zu bekommen, aber 1. kommt immer alles anders und 2. als man denkt. Ich hab das Ding tatsächlich voll gekriegt. Zurücklassen musste ich allerdings meinen Kleiderschrank und meine Balkonpflanzen. :( Gegen 15:30 Uhr sind wir dann in Berlin aufgebrochen, nachdem ich mich noch von Lacky verabschiedet hatte. Geradeaus fahren geht mit dem Anhänger gut, aber alles andere… Unser Weg führte uns über Flensburg, Dänemark, Schweden und dann schließlich kurz hinter der norwegischen Grenze bis nach Sarpsborg. Wir legten einen kleinen Zwischenstopp in Hamburg ein, um dort noch einen tags zuvor ersteigerten Kühlschrank einzusammeln, den ich mitnehmen wollte. In Norwegen werden die Wohnungen nämlich normalerweise mit Küchenmöbeln, dafür aber ohne Geräte vermietet. Auch das hatte ganz gut geklappt. Richtig schnell waren wir natürlich nicht unterwegs, denn mit so einem Anhänger darf man maximal 100 km/h auf der Autobahn fahren, obwohl dann jedesmal der Anhänger zu wanken begann und wir dann doch wieder nur mit 80 km/h weitergefahren sind. Jan ist die gesamt Strecke alleine gefahren und ich habe versucht ihn die ganze Zeit zu unterhalten. Irgendwo in Dänemark haben wir dann mal für zwei Stunden Halt gemacht und geschlafen, bevor es weiterging. Ich habe mich die ganze Zeit ziemlich unwohl gefühlt mit diesem riesigen Anhänger hintendran, Jan ging‘s ähnlich. Ungefähr 300km vor dem Ziel (also irgendwo in Schweden) mussten wir einen ziemlich steilen Berg runterfahren. Und wie das halt so ist: das Auto hat den Anhänger nicht mehr gezogen, sondern der Anhänger hat angefangen das Auto zu schieben. Das war nicht gut. Und alleine aus diesem Grund möchte ich solch einen Umzug nie wieder machen. Nur mit Transportfirma oder alles wegschmeißen und neu kaufen, aber nie wieder mit so einem Anhänger irgendwo Berge runterfahren müssen. Der Anhänger kam jedenfalls mächtig ins Schlingern. Zum Glück war gerade niemand neben uns, denn das Auto wurde vom Anhänger von der linke über die rechte Spur geschoben, also Slalom den Berg runter. Wusstet ihr, dass so ein Anhänger, der beladen mehrere Tonnen wiegt, bergrunter auch auf nur zwei Rädern fahren kann? Sogar abwechseln! Ich sag nur nie wiiiiiiiiiiiiiiiiieder. Ich hab nur geradeaus starren können und hab mich am Sitz festgekrallt. Wir haben dann kurz besprochen, dass wir unbedingt abbremsen müssen, denn wir waren schon auf über 110 km/h. Jan hatte da ein gutes Händchen und hat im richtigen Moment abgebremst. Dadurch war der Anhänger wieder unter Kontrolle zu bringen und war ruhig. Ich glaube wir sind dann mit 30-40 km/h den restlichen Berg runtergefahren. Ich glaube, es war noch nie so still im Auto. Während der restlichen Fahrt gab es keine weiteren Experimente mehr. Wir haben uns dann ganz langsam der norwegischen Grenze genähert. Dort angekommen musste ich mich mit meinem Umzugsgut beim Zoll anmelden. Im I-Net hatte ich vorher gelesen, dass man sein ganzes Umzugsgut haarklein, bis zum letzten Löffel notieren muss. Habe ich gemacht. Die haben drauf geguckt und gesagt: „Sie haben ja wirklich aaaaaalles notiert…. OK.“ Und damit war das Thema Zoll erledigt. Naja, zumindest finde ich so alle meinen Sachen wieder, selbst die kleine grüne Haarspange in Kiste 15b ;) Wir haben dann meine neue Wohnung um 12:58 Uhr erreicht. Wohnungsübergabe war übrigens um 13 Uhr, also Punktlandung. Ich habe den Schlüssel in die Hand bekommen, alles angesehen und mitgeteilt bekommen, dass im gesamten restlichen Juli erst mal keine Miete zu bezahlen ist und Kaution und so dann ab August gemacht wird. Das ist natürlich super. In der Wohnung gab es noch einige Möbelstücke, die ich benutzen kann oder entsorgt werden, u.a. vier Kleiderschränke. Jaja, das gute alte Schicksal. So hat Jan zu Hause endlich mal richtig Platz für seine Klamotten und ich hier auch. Wir haben direkt mit dem Ausladen des Anhängers begonnen und alles in die Wohnung geschafft. Nach gut zwei Stunden waren wir damit fertig und haben uns in der Mikrowelle unsere geschmuggelte Kartoffelsuppe warm gemacht (denn man darf keine Kartoffeln mitbringen, übrigens auch keine Iltiss). Gegen 17 Uhr sind wir dann auf die erstbeste Schlafgelegenheit gefallen und haben bis zum nächsten Tag durchgepennt. ... link (0 Kommentare) ... comment Unterschreiben des Arbeitsvertrages und auf der Suche nach einer Wohnung
nicole_i_norge, 19:54h
Nachdem ich also zugesagt hatte musste ich mich als nächstes um die Unterzeichnung des Arbeitsvertrages und um eine Wohnung in Sarpsborg kümmern. Ich durchforstete das Internet und stellte überrascht fest, dass die Auswahl an Wohnungen hier sehr begrenzt ist. Will man nicht im Keller wohnen, fallen schon mal die Hälfte aller Angebote weg und dann bleiben einem vielleicht noch so zehn. Ist halt nicht Berlin. Außerdem wird in Norwegen eher gebaut als gemietet, das macht das Angebot auf dem Wohnungsmarkt natürlich auch nicht größer. Sobald ich eine kleine Wohnung im Internet gefunden hatte, war sie auch schon wieder weg. Das ganze von zu Hause aus zu steuern hatte also wenig Sinn, deshalb beschloss ich, dafür noch mal nach Sarpsborg zu fahren und bei der Gelegenheit gleich den Arbeitsvertrag zu unterschreiben. Jan fand das alles sehr spannend und ist gleich mitgekommen. Am Montag, den 16.06.2008 sind wir abends aufgebrochen und am nächsten Vormittag in Sarpsborg angekommen. Übernachtet hatten wir während dieser Tage auf einem Campingplatz in der Umgebung. Noch am selben Tag sind wir zum Büro gefahren und ich habe den Arbeitsvertrag unterschrieben – mein erster Arbeitsvertrag :)
Ich hatte aus Deutschland bereits einige Termine für Wohnungsbesichtigungen gemacht und wir starteten direkt damit. So vielversprechend alle Wohnungen auf den Fotos im I-Net ausgesehen haben, umso ranziger waren sie dann in echt. Am Dienstagabend war ich entsprechend betrübt wegen der hohen Erwartungen, die ich ursprünglich hatte. Am Mittwoch hatten wir eine Wohnungsbesichtigung, die einer meiner Chefs für mich organisiert hatte. Der kannte einen, der kannte einen usw. ... Die Wohnung war großartig. Gute fünf Minuten vom Zentrum und von der Arbeit entfernt (zu Fuß!). Ruhig gelegen, mit eigener Eingangstür, toller Zimmeraufteilung… Hatte allerdings drei Zimmer und soviel brauchte ich alleine ja gar nicht. Mehr gekostet hat sie allerdings nicht (im Vergleich zu den anderen Wohnungen – die sind hier nämlich alle teuer). Also rein, Wohnung angeschaut, raus, noch kurz: „I take it!“ und damit war die Sache erledigt. Alles Weitere sollte mein Chef machen, z.B. die Sache mit dem Mietvertrag. Also ab jetzt gab es ein Gästezimmer :) Nachdem wir dann doch ziemlich schnell was gefunden hatten, konnten wir die restliche Zeit noch für andere Dinge einplanen. Am Mittwochabend hat uns Jochen, ein Arbeitskollege, den ich dann demnächst ablösen werde, zu sich nach Hause zum Essen eingeladen. Er wohnt in Fredrikstadt, das ist die nächst größere Stadt hier nach Sarpsborg. Wir haben viel geplaudert und ich habe noch wichtige Dinge über den Ablauf im Büro erfahren. Am Donnerstag hatten wir noch einen komplett freien Tag, den wir dazu genutzt haben nach Oslo zu fahren. Dort waren wir im Architekturmuseum, in der Innenstadt, am Schloss und im Vigeland Park (der mit den vielen Statuen). Am Freitagvormittag sind wir dann in aller Ruhe Richtung Berlin aufgebrochen. ... link (0 Kommentare) ... comment Wie ich dazu kam nach Norwegen zu gehen
nicole_i_norge, 18:03h
Hallo an alle zusammen. Dieser Blog ist für alle gedacht, die an meinem neuen Leben hier in Norwegen teilhaben wollen.
Angefangen hat eigentlich alles im Februar, als ich im Internet auf eine Stellenanzeige aus Norwegen gestoßen bin. Natürlich habe ich da noch intensiv an meiner Diplomarbeit gearbeitet, aber schon mal hier und da eine Bewerbung abgeschickt. Es war ein großer Wunsch von mir, nochmal nach dem Studium für einige Zeit ins Ausland zu gehen und wenn nicht jetzt, wann dann? Abgeschickt hatte ich meine Bewerbung also im Februar und dann ist lange Zeit erst mal nichts passiert. Im April erhielt ich dann einen Anruf aus Norwegen mit einer Einladung zum Gespräch. Anfang Mai bin ich dann mit dem Bus nach Norwegen gefahren. Ich war vorher noch nie in Skandinavien und wollte mir alles ganz genau anschauen, für den Fall dass ich den Job bekomme und ich mich entscheiden sollte herzuziehen. Am 07.05.2008 kam ich hier an, in Sarpsborg. Ich hatte ein Bett in der Jugendherberge reserviert, doch als ich dort ankam war alles in meiner Preiskategorie voll. Also wurde ich auf ein kleineres Zimmer geschickt. Man sagte mir bereits an der Rezeption, dass dort eine andere Frau wäre. Naja, es stellte sich heraus, dass die Frau in meinem Zimmer ausgerechnet meine Mitbewerberin war. Sowas passiert ja eigentlich nicht – war aber so. Sie hatte am nächsten Tag den Termin vor mir im Büro und das war schon eine eigenartige Situation, aber ich habe es gelassen genommen. Mein weiß ja nie, was das Schicksal mit einem vorhat. Mein Bewerbungsgespräch fand gegen Mittag statt. Es hat zwei Stunden gedauert und lief eigentlich ganz gut, aber ich war natürlich etwas verunsichert wegen der anderen Bewerberin. Einen dritten Bewerber gab es auch noch, der sollte aber erst eine Woche später seinen Termin haben. Am selben Tag bin ich wieder zurückgefahren. Ich fand es in der kleinen Stadt sehr schön, wollte aber erst alles Weitere mit Jan besprechen und die Eindrücke verarbeiten. Ebenfalls Anfang Mai hatte ich ein sehr erfolgreiches Bewerbungsgespräch in Rostock. Da die Norweger sich nicht besonders schnell für einen Bewerber entschieden haben, bin ich also erst mal nach Rostock gegangen, um dort 2 Wochen Probe zu arbeiten. Am vierten Tag in Rostock erhielt ich einen Anruf von Jan: „Und, was haben sie gesagt?“ N: „Häh, wer?“ J: „Die Norweger. Die versuchen dich schon den ganzen Tag zu erreichen.“ Jan hatte also zuerst mit ihnen gesprochen ohne das Ergebnis zu kennen. Am späten Abend wurde ich dann auf meinem Handy angerufen und mir wurde tatsächlich die Stelle angeboten. Allerdings wurden mir dazu noch einige Tage Bedenkzeit eingeräumt, um alles mit der Familie, Freund und Freunden zu besprechen. Jan kam daraufhin drei Tage übers Wochenende nach Rostock. Alles hat sich in diesen Tagen um die Frage gehen oder nicht gehen gedreht. Nachdem wir am Sonntagmorgen aufgewacht sind, meinte ich zu Jan, dass ich das probieren will und er war einverstanden. Die Familie war weniger begeistert als Jan, das liegt aber wahrscheinlich in der Sache an sich, aber es wurde akzeptiert und ich glaube mittlerweile finden es alle auch ganz toll. Am Montagabend fuhr ich wieder zurück nach Berlin und begann mich auf den Umzug vorzubereiten mit allem was dazugehört (Sprache, Formalitäten etc.). ... link (0 Kommentare) ... comment |
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Letzte Aktualisierung: 2010.08.11, 22:10 status
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